Hallux valgus
Was ist ein Hallux valgus ? Als Hallux valgus (auch Frostballen genannt) wird die schmerzhafte Abweichung der Großzehe nach außen bezeichnet. Die Fehlstellung der Großzehe wird durch eine nach Innenweichen des ersten Mittelfußknochens verursacht. Bei einer Hallux valgus Fehlstellung verspüren Sie die Schmerzen an der Innenseite des Großzehengrundgelenks. Ein Hallux valgus kann allerdings nicht nur schmerzhaft sein, sondern auch die Biomechanik des gesamten Fußes verändern und langfristig zu Knorpelschäden im Großzehengrundgelenk führen. Durch die Fehlstellung der Großzehe kann es zusätzlich durch die Überbelastung der Zehengrundgelenke zu Hammerzehenfehlstellungen und Schmerzen am Fußballen kommen.
Oft ist nach nicht operativem Therapieversuch mit Physiotherapie und podologischen Einlagen eine Operation der beste Weg, eine schmerzhafte Hallux valgus Fehlstellung dauerhauft zu korrigieren. Es gibt mehr als 100 verschiedene Operationstechniken, eine Hallux valgus Fehlstellung zu korrigieren. Abhängig vom Grad Ihrer Hallux valgus Fehlstellung werde ich Sie beraten, welche Methode ich bei Ihnen für sinnvoll erachte. Deshalb ist es notwendig vor der Operation eine genaue Untersuchung inklusive Planung mittels eines Fußröntgens durchzuführen.
Geringe Fehlstellung
Bei einer geringen Hallux valgus Fehlstellung führe ich die Austin (auch Chevron) Methode durch, manchmal in Kombination mit einer Akin Osteotomie an der Großzehe. Im Rahmen dieser Operation wird ein V-förmiger Schnitt durch das Köpfchen des I. Mittelfußknochens durchgeführt und das lose Fragment in Richtung II. Mittelfußknochen verschoben. Die beiden Knochen werden dann mittels einer kleinen Schraube miteinander verbunden. Abhängig von der Knochenqualität kann auch eine resorbierbare Schraube verwendet werden.
Nach der Operation erhalten Sie von mir einen speziellen Verband und einen speziellen Schuh, den Sie für 4 Wochen nach der Operation tragen müssen bis der Knochen gut abgeheilt ist. In diesem Spezialschuh dürfen Sie voll belasten. Dennoch sollten Sie nicht allzu viel wegen der
Schwellungsneigung gehen.
Mäßige Fehlstellung
Im Falle einer mäßigen Fehlstellung führe ich die sogenannte Scarf Methode durch – oft in Kombination mit der Methode nach Akin. Der Schaft des I. Mittelfußknochens wird dabei z-förmig durschnitten und der lose Teil wie bei der Austin Methode in Richtung II. Mittelfußknochen verschoben. Die Fixation wird mit zwei kleinen Schrauben durchgeführt.
Nach der Operation erhalten Sie wie nach der Austin Methode einen speziellen Verband und einen speziellen Schuh, den Sie für 4 Wochen nach der Operation tragen müssen bis der Knochen gut abgeheilt ist. In diesem Spezialschuh dürfen Sie voll belasten.
Schwere Fehlstellung
Bei schweren Fehlstellungen führe ich die Methode nach Lapidus durch. Diese besteht darin, die Fehlstellung an der Basis des ersten Mittelfußknochens mittels einer Versteifung eines kleinen Mittelfußgelenks zu beheben ohne Mobilität Ihres Großzehengelenks zu reduzieren. Die Versteifung wird mit einer Platte und Schrauben durchgeführt.
Nach dieser Operation erhalten Sie von mir einen Gips für 4-6 Wochen, manchmal in Kombination mit einerm Walkerstiefel oder Hallux Schuh. Die Platte und Schraube können am Knochen belassen werden, da sie nur sehr selten Probleme im Sinne eines Irritationsgefühls auslösen.
Für noch ausgeprägtere Fehlstellungen werde ich Ihnen in vereinzelten Fällen zu einer Versteifung des Großzehengrundgelenks raten, um die Fehlstellung auf Dauer zu beheben. Diese Operation wird entweder mit zwei Schrauben oder einer Schraube und einer Platte durchgeführt.
Nach dieser Operation dürfen Sie mit einem speziellen Hallux Schuh für 6 Wochen vollbelasten.