Hammerzehe
Hammerzehen sind neben dem Hallux valgus eine der häufigsten Zehendeformitäten. Sie können die 2. bis zur 5. Zehe betreffen. Jede Zehe (außer die Großzehe) bestehen aus 3 kleinen Knöchelchen, welche durch Gelenke verbunden sind. Die Zehen werden in Ihrer Position durch einen komplexen Mechanismus von Sehnen und Bändern stabilisiert. Sollte dieses minutiöse System aus der Balance kommen, resultieren daraus Hammezehen, Krallenzehen und Malletzehen. Alle diese leicht unterschiedlichen Deformitäten resultieren in schmerzhaft gebogenen Zehendeformitäten.
Die Hammerzehe und Krallenzehe schmerzt meist oben auf der Zehe, die Malletzehe an der Zehenspitze. Sie können durch falsches Schuhwerk wie beispielsweise spitzzulaufende Schuhe oder Schuhe mit hohen Absätzen oder auch durch eine Hallux valgus Fehlstellung begünstigt werden. Im Laufe der Zeit kann sich aus einer Hammerzehe eine Krallenzehe entwickeln, welche durch einen zusätzlichen Schmerz am Fußballen (Metatarsalgie) und ein Herausgleiten der Zehe aus dem Zehengrundgelenk charakterisiert ist.
In manchen Fällen ist eine Hammerzehe nicht schmerzhaft, dann ist auch keine Behandlung notwendig. Falls Schmerzen auftreten, ist zur Wahl der richtigen Behandlung unbedingt ein Fußröntgen notwendig. Auf der Röntgenaufnahme läßt sich beurteilen, wo die eigentliche Fehlstellung ist. Eine sorgfältige Untersuchung Ihres Fußes läßt beurteilen, ob die Hammerzehe flexibel oder nicht flexibel ist.
Mögliche Behandlungen sind entweder konservativ nicht operativ oder operativ. Konservative Möglichkeiten sind das Tragen speziellen Schuhwerks, spezielle Fußübungen im Rahmen einer Physiotherapie, manchmal ein Tapeverband, Einlagen und orthopädietechnische Hilfsmittel.
Sehr oft ist allerdings eine operative Therapie notwendig, um die Schmerzen zu erleichtern. Je nach dem Schweregrad und der Art der Fehlstellung werde ich Sie individuell nach Ihren Bedürfnissen über alle Möglichkeiten beraten und dann die für Sie bestgeeignete Therapie auswählen. Die Möglichkeiten inkludieren minimalinvasive Techniken, die Fixation mit einem resorbierbaren Pin, die Fixation mit einem kleinen Draht, Sehnenverlagerung oder – verlängerung. Alle diese Operationen können in lokaler Betäubng tageschirurgisch durchgeführt werden. Nach dieser Operation sollten Sie einen Spezialschuh je nach Eingriff 2 bis 4 Wochen tragen.